Zauner.Literatur: Artikel von Jakob Ebner
Im Schatten der Maulwurfshügel
Und die Fische sind stumm
Früchte vom Taubenbaum
Heiser wie Dohlen
Band I: Im Schatten der Maulwurfshgel
 
Band II: Und die Fische sind stumm
 
Band III: Früchte vom Taubenbaum
 
Band IV: Heiser wie Dohlen
 
Mit dem Romanzyklus "Das Ende der Ewigkeit" von F.Ch.Zauner entsteht eine gültige Sozialgeschichte unserer Dörfer und ihrer Menschen.

In der Neujahrsnacht des Jahres 1900 wird dem Wirt in Thal ein Mädchen geboren, auf dem Weg zur Hebamme findet er einen Buben, halb erfroren im Schnee.
Um diese beiden Personen, Maurits, ein Findelkind ohne Herkommen, ohne angestammten Platz in der Gesellschaft und Theres, die eingesessene Bauerntochter, gruppiert Zauner eine präzise und eindringlich gezeichnete Gruppe von Menschen, die das dörfliche Leben und seine Entwicklung über am Ende drei Jahrzehnte hin bestimmen, erleben und erleiden.

 

Karl-Markus-Gauß in Facetten, Linz 2016

EIN ENTDECKER DER HEIMAT

Hommage an Friedrich Ch. Zauner

Man merkt sich manchmal die merkwürdigsten Dinge: Ich weiß noch, dass es ein stürmischer Tag voll Regenschauer war und ich mir Sorgen machte, dass die Kinder durchnässt in der Schule angekommen sein würden, als es gegen neun Uhr an der Tür läutete und mir der Briefträger in seiner triefenden Jacke ein ordentlich schweres Paket überreichte. Als ich es öffnete, fand ich darin drei Bücher, von denen ein jedes eine feine Titelvignette hatte und die zusammen Das Ende der Ewigkeit hießen. Gegen meine Gewohnheit habe ich noch am selben Tag in der Trilogie, die später um einen vierten Band erweitert wurde, zu lesen begonnen und die Lektüre erst nach einer glücklichen Lesewoche und 700 Seiten beendet. Wie Friedrich Ch. Zauner da die Geschichte der kleinen Welt von Oed, Thal, Fegfeuer und Hinterm Wald, vier Innviertler Weilern am Rande der Zivilisation, mit der großen Geschichte, mit Wirtschaftskrisen, Kriegen, sozialen Verwerfungen, technologischen Entwicklungen zu verbinden wusste, das war große Erzählkunst, so viel war mir sofort klar.

Ich habe seine Tetralogie aber nicht nur begeistert gelesen, sondern auch mit einem wachsenden Glücksgefühl. Warum? Was erzählt wird, ist ja oft traurig genug: das karge Leben am Rande, die materielle Not, die geistige Unterdrückung, der Starrsinn und Aberglaube, die Liebenden, denen es so herzergreifend schwer gemacht wird... Ich glaube, mein Glücksgefühl hing damit zusammen, dass ich endlich jenen Roman in Händen hielt, der mir in der österreichischen Literatur zunehmend schmerzlich gefehlt hatte. Hier war es endlich, jenes Buch der Heimat - das noch dazu in einem kleinen Verlag erschienen war, der den passenden Namen Geschichte der Heimat trug -, welches diese weder zur Idylle verklärte noch zur Hölle stilisierte. Ein Buch, das sich beiden Formen des Kitsches versagte: dem von Biedersinn besoffenen Kitsch, der die heile Welt mit Goldrand zeigt, und dem sich an düsteren Visionen begeilenden Kitsch, der über die Geschichte der Menschen seine Kübel schwarzer Farbe leert. Kurz, dieser Autor hatte seinen großen Heimatroman wider eine Tradition verfasst, die verhängnisvoll aus der Vergangenheit fortwirkte, und wider ein Klischee, das mächtig in die Gegenwart hereinwirkt. Die Tradition, das war die österreichische Heimatliteratur, die den autark wirtschaftenden Bauernhof als patriarchalisches Modell des gesunden Lebens inthronisierte; und das Klischee, das war die Anti-Heimatliteratur, die einst als Kritik der verklärenden Heimatliteratur angetreten war, aber mittlerweile als geistlos sirrendes Räderwerk schwarze Schauerszenen in Serie auswarf.

In Das Ende der Ewigkeit wurde die Heimat endlich weder verklärt, noch verächtlich gemacht. Nein, in diesem weitgespannten, von einer faszinierenden Fülle an Figuren bevölkerten Romanwerk wird die Heimat nicht gepriesen und nicht verdammt, sondern erkundet. Und wie! Es ist atemberaubend, mit wie viel Wissen und Empathie sich Zauner ans Werk macht, wie unbestechlich und ermutigend er von einer Region am Rande, von einer längst verwehten Zeit erzählt: aber so, als würden zugleich unsere Zeiten und unsere Nöte und Hoffnungen sein Thema sein.

Verklärer und Verächter, diese verfeindeten Zwillinge, machen es sich leichter und sie haben es auch leichter, ihr Publikum zu finden, das auf einfache Aussagen und Wertungen, auf klare Urteile und rabiate Verurteilungen aus ist. Friedrich Ch. Zauner hat diesen Verlockungen selbstbewusst widerstanden. Darum wird es mit "Das Ende der Ewigkeit" nicht zu Ende gehen: Dieses Werk wird bleiben.

 

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Beispiele für Kritiken und wissenschaftliche Arbeiten über "Das Ende der Ewigkeit": (Die Texte werden in Abständen durch neue ersetzt!)

Prof. Alexander Giese: Die literarische Aufbereitung von Zeitgeschichte am Beispiel einer oberösterreichischen Region

Walter Münz: Das Ende der Ewigkeit.

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Eine Sekundärliteratur-Liste zu Friedrich Ch. Zauners Romantetralogie Das Ende der Ewigkeit

 

 

 

Sekundärliteratur-Liste

Eigene Bücher und Arbeiten über „Das Ende der Ewigkeit“

„Das Ende der Ewigkeit“, Kritiken und Reaktionen zu Friedrich Ch. Zauners Opus Magnum, Recherche und Zusammenstellung A. Pndelski, Edition Neunzig, Linz, 2002

Gerald Rettenegger „Das Ende der Ewigkeit“, zum Romanzyklus von Friedrich Ch. Zauner, Edition Geschichte der Heimat, Grünbach, 2002

Salih Özenici: Das Dorf in Friedrich Ch. Zauners Romantetralogie ‘Das Ende der Ewigkeit’,
Dissertation. Universität Konya 1999

Doris Em: Ein Portrait des österreichischen Autors Friedrich Ch. Zauner mit einer Vorstellung seiner Romantetralogie Das Ende der Ewigkeit, Fachbereichsarbeit aus Deutsch,BG/BRG/BORG Schärding, 2007

Christine Wiener: Frauenbilder in Friedrich Ch. Zauners Romantetralogie Das Ende der Ewigkeit, Universität Innsbruck 2006

Meinir Edmunds: Eben mehr als eine Dorfgeschichte: A Study and Assessment of Friedrich Ch. Zauner’s Tetralogy Das Ende der Ewigkeit, Dissertation, Bangor University, Wales, 2010

 

Eigene Sendungen in Fernsehen und Hörfunk

ORF Internationale Kurzwelle: Kulturthemen, Autorenporträt Friedrich Ch. Zauner, Gestaltung Alfred Reiterer, 18.03.1996

ORF Ö1: Im Gespräch, "Das Ende der Ewigkeit", Gestaltung Peter Huemer, 21.11.1996

ORF Fernsehen: Zauners Lebenswerk "Das Ende der Ewigkeit", Interview und Lesung, Gestaltung Isabelle Muhr, 03.01.1997

Bayerisches Fernsehen München: "Das Ende der Ewigkeit", Porträt in Alpen-Donau-Adria, Gestaltung Isabelle Muhr, 09.02.1997

Hessischer Rundfunk Frankfurt, hr 2: Die Alternative, "Das Ende der Ewigkeit", Gestaltung Robert Schurz, 14.04.1997

ORF Ö1: Tonspuren, "Der integrierte Schriftsteller, Friedrich Ch. Zauner und das Innviertel", Radiofeature Muhr, 29.06.1997

ORF Ö1: Menschenbilder, "Chronik einer Heimat", Das Schriftstellerehepaar Roswitha und Friedrich Ch. Zauner, Gestaltung Heinz Janisch, 09.11.1997

Bayerischer Rundfunk München, Programm Bayern 2, „Das Ende der Ewigkeit“, Kommentar von Dr. Walter Münz, 01.08.1998

ORF Oberösterreich Premiere: Ich hoffe, es stört nicht, daß Ihnen eine wildfremde Person schreibt, Leserbriefe zu und über die Tetralogie ‘Das Ende der Ewigkeit’ von Friedrich Ch. Zauner, Gestaltung Isabelle Muhr, 24.06.1999

ORF Oberösterreich: ‚Linzer Torte’, Gestaltung Otmar Schrott, 23.09.2001

 

 

CDs

Im Schatten der Maulwurfshügel, Zauner liest Zauner, CD, Produced by M. M. Studio, Altenberg 1999

„Das Ende der Ewigkeit“, Neun  Kompositionen für Gitarre nach dem gleichnamigen Romanzyklus Friedrich Ch. Zauners von Josef Redinger

 

Beiträge in Büchern, Vorträge

Karl Markus Gauß in O Österreich!, Göttinger Sudelblätter, Wallstein Verlag, Göttingen, 1995

Reinhard Olt: Sprechen Österreicher deutsch? In Österreich - Ostarrichi, Ennsthaler Verlag Steyr, 1996

Jakob Ebner: "Das Ende der Ewigkeit" - linguistisch betrachtet, in Die Rampe Porträt Friedrich Ch. Zauner, Verlag Rudolf Trauner, Linz, 1996

Alexander Giese: Hier wachsen die Bäume noch in den Himmel, in Die Rampe Porträt Friedrich Ch. Zauner, Verlag Rudolf Trauner, Linz, 1996

Karl-Markus Gauß: Über Friedrich Ch. Zauner in  in in Die Rampe Porträt Friedrich Ch. Zauner, Verlag Rudolf Trauner, Linz, 1996

Peter Huemer im Gespräch mit Friedrich Christian Zauner in GEGENWART, Kulturzeitschrift für Österreich und Umgebung: "Ich glaube für mich nicht, daß der Autor der stellvertretende Denker der Nation oder der stellvertretende Denker seiner Leser ist", Innsbruck, 01.04.1997

Jörg Thunecke: Weder Idylle noch Hölle: Friedrich Ch. Zauners Heimatroman-Zyklus: Das Ende der Ewigkeit in Modern Austrian Literature, University of California Riverside, Volume 31, Numbers 3/4, 1998

Karl-Markus Gauß: „Das Ende der Ewigkeit“, Friedrich Ch. Zauners literarische Chronik des Innviertels, in Das Innviertel, Porträt einer kulturellen Region, Ennsthaler Verlag, Steyr, 1998

Jakob Ebner: Duden - Wie sagt man in Österreich - Wörterbuch des österreichischen Deutsch, 3. und vollständig überarbeitete Auflage, Dudenverlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich, 1998

Salih Özenici: Friedrich Ch. Zauners ‘Ende der Ewigkeit’, Enzyklopädie einer versunkenen Welt, in Gesammelte Arbeiten über Friedrich Ch. Zauner an der Selcuk Universität Konya, Verlag Radar, Konya, 1999

Klaus Zeyringer in Österreichische Literatur 1945 - 1998, Überblicke, Einschnitte, Wegmarken, Haymon Verlag, Innsbruck 1999

Selçuk Ünlü: Das Dorf bei Karin Brandauer und Friedrich Ch. Zauner. Parallelen zwischen Karin Brandauers Film Im Sauwald und Friedrich Ch. Zauners Romantetralogie Das Ende der Ewigkeit in Modern Austrian Literature, University of California Riverside, Volume 32, Numbers 4 1999

Jörg Thunecke: Weder Idylle noch Hölle: Friedrich Ch. Zauners Heimatroman-Zyklus „Das Ende der Ewigkeit“, Veritas Verlag Linz, IV/1999

Selçuk Ünlü: Die Sprache in Friedrich Ch. Zauners Romantetralogie „Das Ende der Ewigkeit“ oder Wie österreichisch ist die deutsche Sprache? in VII. Türkischer Germanistenkongress, Hacettepe Universität Ankara,
31.03.2000

Markus Kreuzwieser: „Das Ende der Ewigkeit“ Über Friedrich Ch. Zauners gleichnamigen Romanzyklus, Vortragsreihe zur österreichischen Gegenwartsliteratur im Stifterhaus Linz, 04.05.2000

Selçuk Ünlü: ‚Gott, Kaiser,Vaterland’ Die radikalen politischen Veränderungen auf dem Dorfe am Beispiel von Friedrich Ch. Zauners Romanepos Das Ende der Ewigkeit, in der Reihe ‚Politics in Literature’, Institute of Germanic Studies, University of London, London, 2001

Alexander Giese: „Das Ende der Ewigkeit“ Die literarische Aufbereitung von Zeitgeschichte am Beispiel einer oberösterreichischen Region in Felix Dieckmann Köpfe, Ennsthaler Verlag Steyr, 2001

Karl-Markus Gauß: „Edition Geschichte der Heimt“ Ein Verlag gibt der Heimat die Geschichte zurück in Felix Dieckmann Köpfe, Ennsthaler Verlag Steyr, 2001

Univ. Prof. Dr. Selçuk Ünlü: „Studien zum epischen Werk Fr. Ch. Zauners“, radar, Konya 2002

Dr. Walter Münz: Vor zehn Jahren begann das Ende der Ewigkeit, Laudatio, Adalbert Stifter Institut Linz, 02.10.2002

Rüdiger Görner ed: Politics in Literature, Gott, Kaiser, Vaterland, IUDICIUM Verlag, München, 2004

Walter Münz: Wandern durchs finstere Thal, Spurensuche, in Marion Jerschowa u. a. in Das Menetekel, Ennsthaler Verlag, Steyr, 2004

Otmar Wenzel: Friedrich Ch. Zauner: „Das Ende der Ewigkeit“, Vortrag Bildungshaus St. Franziskus Ried, 17.02.2005

Julia Gschnitzer in Lesezeichen, Zeitschrift für die Büchereien Tirols: Bekannte TirolerInnen lesen – Kammerschauspielerin Julia Gschnitzer, Innsbruck, Heft 2/2005

Hugo Schanovsky: Ein österreichischer „Fallada“ in Herzblut statt Tinte – Ein literarisches  Leben, Gutenberg Linz, 2007

Jörg Thunecke: Heaven und Hell: Friedrich Ch. Zauner’s Heimat Tetralogy „The End of Eternity“ in Beyond Vienna, Essay herausgegeben von Todd C. Hanlin, Ariadne Press, Riverside USA, 2008