Zauner.Literatur: Das Joch der Erde

Das Joch der Erde

Friedrich Ch. Zauner erzählt in seinem Stück die Parabel vom misslungenen sozialen Aufstieg: Wie der Erfolgsdrang Erfolgszwang wird, wie er seelisches Leid produziert, wie ein blutiger Sieg Pyrrhussieg ist.
Die bäuerliche Stube des Hauses Grothom:
Mutter Regina führt resolutes Regiment. Diese Frau ist eine Zerissene zwischen Hausarbeit, geschäftigem Besitzdenken und Berührungsangst. Körperlich hält sie zu allen Mitmenschen Distanz. Als tragische Heldin will sie Glück erzwingen, indem sie der Familie durch Bauernschläue, Geldreize und Intrigen Vorteile erkämpft.
Wenn dann die Familie in einer Gruppenbildszene mit verzerrtem Lächeln
„Wir haben es geschafft!” ausspricht, dann fragt man sich:

Was wurde geschafft?
"Wer von allen den Preis kennt und von nichts den Wert, beweist nur, dass sein Sieg unter Preisgabe der Würde eine Niederlage ist". M.J.Oswald

INHALT

Friedrich Ch. Zauner

Friedrich Ch. Zauner, geboren 1936 in Rainbach im Innkreis, wo er seit 1965 als freier Schriftsteller lebt, gilt als einer der bedeutendsten österreichischen Autoren der Gegenwart. In seiner großen Romantetralogie "Das Ende der Ewigkeit" behandelt er aus der Perspektive eines kleinen Innviertler Dorfes den großen gesellschaftlichen Umbruch, der in der Mitte des vorigen Jahrhunderts eine Zeitenwende eingeleitet hat. In der deutschen Kulturzeitschrift DIE ZEIT wird der Roman als eines der wichtigsten Werke der Gegenwartsliteratur bezeichnet. Daneben ist Zauner aber auch erfolgreich als Dramatiker tätig.
Ein besonders ehrgeiziges Projekt sind die RAINBACHER EVANGELIENSPIELE, die 2004 äußerst erfolgreich mit dem Stück "Passion" begonnen haben. Friedrich Ch. Zauner ist Träger des Landeskulturpreises für Literatur, des Heinrich Gleißner-Preises und Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Rainbach.

 

Auf dieser Seite finden Sie Hinweise auf die Bühnentrilogie "Das Joch der Erde" (Inhaltsangaben der einzelnen Stücke erhalten Sie, wenn Sie die Titel anklicken)Berühmte Interpretinnen der Rolle der Regina Grothum waren bisher:

Heidemarie Hatheyer .... Julia Gschnitzer ...... Gisela May

 
„Friedrich Ch. Zauner erzählt mit den literarischen Mitteln
der Tradition, ohne daß es bei ihm je altväterisch gemütlich
würde. Er verlangsamt das Geschehen, stockt es zu
szenischer Darstellung, die er mit nuancenreichen Dialogen
außerordentlich plastisch ausstaffiert.
Zauner beläßt seinen Figuren ihr Geheimnis, er erklärt sie
nicht, und so bleibt ihnen allen ein unausgeleuchteter Raum,
ein Letztes, das ihnen ganz allein gehört. Dabei weiß der
seine reichen Kenntnisse nicht verbergende, aber in kluger
Dosierung einsetzende Autor die Figuren locker zu führen.
Was dabei herausgekommen ist, der Zyklus DAS ENDE DER EWIG KEIT, hat in der österreichischen Gegenwartsliteratur
kaum einen Vergleich und ist gewiß eine ihrer spannendsten
Unternehmungen“,

 
so schätzt DIE ZEIT in einer ganzseitigen Rezension den Romancier Zauner ein, der Dramatiker Friedrich Ch. Zauner legt nun ein ebenso gewichtiges wie zupackendes Bühnenwerk vor, die Familiensaga:

„D a s   J o c h   d e r   E r d e“

Wie in den Romanen am Beispiel Innviertler Bauern, so wird auch in „Das Joch der Erde“ Geschichte von unten her erzählt. Nicht an Hand von Helden sondern am Schicksal ‘einfacher’ Menschen entrollen sich die politischen Stränge einer Epoche in drei selbständigen, aber zusammenhängenden Stücken.
Eine amerikanische Tragödie nennt der mehrfach ausgezeichneter Autor sein Opus, denn während im erfolgreichen Romanzyklus Österreich als Modellfall für europäische Geschichte dient, so ist dieses Drama bewusst in den USA angesiedelt, weil hier die kapitalistische Geistes- und Lebenshaltung Ursprung und reinste Ausprägung findet, die auch das europäische Denken des frühen 20. Jahrhunderts entscheidend mitbestimmt.

Teil I                  L a n d                                    1 Dek.                     3 D - 3H
Teil Il                 G r o t h u m H a u s              1 Dek.                     3 D - 4H
Teil IIl                N e k r o l o g                          2 Dek.                     3 D - 5H

Friedrich Ch. Zauner ist eine singuläre Erscheinung unter den österreichischen Autoren der Gegenwart. Er widersetzt sich allen modischen Einordnungsversuchen. Aus seiner Feder stammt ein kontroversielles Werk, das aber immer von Menschen erzählt und Themen behandelt, die zeitgemäß sind und in Tiefen vordringen.
„Das Joch der Erde“ stellt spannendstes Theater dar, das kaum einen Vergleich findet und bietet bei relativ geringem szenischem Aufwand packende Charaktere, vor allen in der Rolle der Regina eine Maßvorlage für große Menschendarstellerinnen!